25. März 2004
FDP: Sorge um Investitionsstandort Würzburg
Kritik am Umgang mit Investor
vor allem um das Image der Stand als Wirtschaftsstandort, das durch den Beschluss des Stadtrates ernsthaften Schaden
erlitten hat.
Der Stadtrat hatte vor einigen Monaten in nichtöffentlicher Sitzung nach ausführlicher Darlegung des Projektes durch
den Investor und intensiver Diskussion mit ebendem die Bereitschaft signalisiert, dass der Stadtrat gundsätzlich dazu
bereit sei, das Grundstück am Waldfriedhof für ein Krematorium zur Verfügung zu stellen. Einzelheiten sollten dann in
einem privatrechtlichen Vertrag ausgehandelt werden. In der letzten Sitzung wurde jedoch überraschend nach hitziger
Deabtte mit 26 zu 18 Stimmen die Revision dieser grundsätzlichen Bereitschaft beschlossen. Ein Krematorium am
Waldfriedhof wird es somit nicht geben.
"Der Stadtrat hat sich als Verhandlungspartner zum wiederholten Mal selbst beschädigt," so FDP-Chef Karl Graf. "In
einer Finanzlage wie dieser braucht Würzburg Investitionen, und dafür braucht ein potentieller Investor verlässliche
Aussagen." Ein Stadtrat, der innerhalb weniger Wochen seinen Beschluss gleich doppelt revidiere und seine
grundsätzliche Bereitschaft zurücknehme, sei nicht dazu geeignet dieses Vertrauen auch nur annähernd zu
rechtfertigen." Graf weiter: "Wir haben viel Verständnis für diejenigen, die das Krematorium am Waldfriedhof ablehnen
und auch für die, die gegen ein Krematorium in Würzburg überhaupt sind. Aber der faire Umgang mit dem Investor hätte
es geboten, Ihm dies bereits im November mitzuteilen."
Auffällig sei insbesondere, dass die Stadträte in ihren Wortbeiträgen keine neuen sachlichen Erkenntnisse vortrugen,
so dass man vermuten müsse, dass "anderweitige Einflüsse" einen Teil der Stadträte zum "umdenken" bewogen hat.
Karl Graf äusserte weiterhin die Hoffnung, dass ein solches Vorgehen bei bei wichtigen laufenden Projekten nicht mehr
vorkommen wird. Graf: "Sollte eine solche unklare Linie und ein Hin und Her der Entscheidungen bei einem Projekt, wie
z.B. bei der Entwicklung des Bahnhofs-Postareal stattfinden, dann ist ein Scheitern nicht ausgeschlossen und damit
eine wichtige Standortweiterentwicklung auf Jahre hinaus gescheitert mit fatalen Auswirkungen für die Stadtkasse und
die Angebotsvielfalt für die Würzburger Bürgerinnen und Bürger."