Würzburg, 14. März 2003
Nicht nur ein Kandidat der Jungen
FDP nominierte den 22-jährigen Studenten Moritz Kracht für den Landtag
Mit einem neuen Gesicht ziehen die Würzburger Liberalen in den Landtagswahlkampf: Bei der Aufstellungsversammlung des FDP-Kreisverbandes nominierten die 19 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder einstimmig den Studenten Moritz Kracht als Direktkandidaten für den Wahlkreis Würzburg-Stadt. Die Landtags- und Bezirktagswahlen finden am 21. September statt.
"Unser Ziel ist der Einzug in den bayerischen Landtag und in den Bezirkstag, aber ich bin überzeugt, dieses wird uns nicht in den Schoß fallen", erklärte der FDP-Kreisvorsitzende Karl Graf. Doch sei es "eine Chance für uns, wenn eine große, übermächtige Partei glaubt, sie hat die 60 Prozent schon sicher", so Graf mit Blick auf die CSU. "Opposition ist in diesem Land nötiger denn je."
Der erst 22 Jahre alte gebürtige Würzburger Moritz Kracht studiert Politikwissenschaft, Soziologie und Öffentliches Recht. Seit Oktober 2001 ist er Vorsitzender der Würzburger Jungliberalen und Vorstandsmitglied des FDP-Kreisverbandes. "Ich will nicht nur der Kandidat der Jungen sein", machte der liberale Nachwuchs-Politiker deutlich.
Bei seiner Vorstellung führte er drei Themenbereiche auf, die ihm besonders wichtig sind. An erster Stelle nannte er die Innere Sicherheit. Nicht schärfere Gesetze seien vonnöten, sondern eine ausreichende Umsetzung der bestehenden. Die Polizeibeamten sollten von Verwaltungsaufgaben entlastet werden.
Bürokratie abbauen
Außerdem wolle er mit der FDP "bürokratische Beschränkungen abbauen" und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern. Es sei "nicht die Aufgabe des Staates, der Infusions-Geber der Wirtschaft zu sein". Als weiteren Schwerpunkt nannte Kracht die Bildungspolitik. Die Lehrer seien durch die Einstellung von Verwaltungsangestellten von "unnötiger Verwaltungsarbeit" zu befreien, die Klassen-Stärken zu senken und ein Vorschuljahr verpflichtend einzuführen.
Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung wählten die Freidemokraten den 32-jährigen Informatiker Marco Graulich zum Stimmkreis-Kandidaten für den Bezirkstag. Graulich sprach sich für Einrichtungen zur Suchtprävention aus. Zudem solle der Bezirk, etwa beim öffentlichen Nahverkehr, "auf Kosten des Landes" gestärkt werden, um einen großen Verkehrsverbund schaffen zu können.
Für einen Listenplatz für die Landtagswahl schlägt der FDP-Kreisverband die Englischlehrerin und Texterin Dr. Rose Liebert sowie den Rechtsanwalt Dr. Hans-Joachim Zimmermann vor. Bei den Bewerbern für einen Listenplatz bei der Bezirkstagswahl entschied sich die Parteibasis für die Telekom-Angestellte Kristina Georg, den Orientalisten Dr. Gerfrid Müller und den Unternehmensberater Hannes Kerst.