2. Oktober 2023
Trockenheit mit Innovationen bekämpfen
Wasserplan für Unterfranken gefordert
Eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Dr. Helmut Kaltenhauser mit dem Thema von Wasser, Trockenheit und Gewässerplanung ergab, dass die Staatsregierung weiterhin nur auf die aktuelle Lage der Trockenheit reagiert, anstatt mit konkreten Konzepten für die kommenden Jahre und Jahrzehnte zu planen.
Weiterhin gibt es keine konkreten Zahlen zum Grundwasserspiegel, zur Grundwasserentnahme und zu Maßnahmen für Wassereinsparungen und Bewässerungen. Die Staatsregierung verweist zwar auf laufende Programme, diese tragen jedoch dem Ernst der Situation in Unterfranken nicht Rechnung.
Für die FDP sind die Antworten der Staatsregierung alarmierend: „Natürlich ist es gut, wenn mehr Beratungsangebote bereitgestellt werden“, erklärt der Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Kaltenhauser (FDP). „Die Ergebnisse der Forschung müssen nun aber auch angewendet werden. Das bedeutet konkret die Überarbeitung von Förderrichtlinien und Bepflanzungsrichtlinien, mehr Fördergelder für geschlossene Wasserkreislaufwirtschaft und die Errichtung von Wasserspeichern, um Starkregen aufzufangen und Hochwasser gezielt zu entnehmen, um es im Sommer weiter zu nutzen!“ Zudem setzt sich die FDP für mehr Renaturierung der Flusslandschaften und Schutz der Moore vor dem Austrocknen ein. „Zur Bekämpfung der Trockenheit bedarf es jetzt eines umfassenden Konzepts. Ministerien, Verbände und Politiker müssen an einen Tisch geholt werden und einen Fahrplan zum Schutz von Natur, Landwirtschaft und Kulturlandwirtschaft entwickeln. Wassersparende Bewässerungsverfahren wie Tröpfchenbewässerung, Reduzierung von Leitungsverlusten, mehr geschlossene Wasserkreisläufe, und wasserbehaltende Bepflanzung im Waldbau sind die Lösung, die Politik darf dem nun nicht im Weg stehen“, so Dr. Kaltenhauser abschließend.
„Jede Ressource zum Sparen von Wasser und für innovative Bewässerung muss nun genutzt werden“, sagt auch Florian Kuhl, Kreisrat im Landkreis Würzburg und Spitzenkandidat für den Bezirkstag. „Unterfranken ist ein Hotspot für Hitze und Trockenheit. Die Beratungen des Bezirks müssen dem Rechnung tragen und die Ansaat von hitzeresistenterer Sorten fördern. Außerdem wollen wir eine regelmäßige Evaluation der Wasserstände vom Freistaat einfordern.“ Insbesondere Regenrückhaltebecken und die vermehrte Pflanzung von Heckenstreifen stellen eine Lösung dar und sorgen auch für weiteren ökologischen Ausgleich, so Kuhl. „Wir wollen solche Maßnahmen immer im Dialog mit der Land- und Forstwirtschaft umsetzen und damit so zeitnah wie möglich beginnen.“
Zum Schutz des Mains als Wasserstraße und des Ökosystems setzt sich die FDP zudem für die Vertiefung der Fahrrinne des Mains ein. Dadurch wird die Schifffahrt auf dem Main als wichtige Verbindungsstraße sichergestellt, gleichzeitig kann eine Renaturierung an den Ufern erfolgen, was dem Wasserschutz dienlich ist.