11.09.03, MainPost Würzburg-Stadt
FDP will den Bezirk stärken
WÜRZBURG
Die Funktionäre der Würzburger FDP sehen gute Chancen für ihre Partei, sowohl in den Landtag einzuziehen, als auch im Bezirkstag mitzumischen. Das machte Bezirksvorsitzender Joachim Spatz in einem Gespräch deutlich.
"Die Leute gehen bei unseren Info-Ständen sehr offen auf uns zu. Wir haben viele Rückmeldungen von CSU-Anhängern, die natürlich eine christsoziale Regierung in Bayern wollen, aber sich vor einer Zwei-Drittel-Mehrheit fürchten." Diese Bürger sieht Spatz dann am 21. September im Wählerpotenzial der Liberalen.
Die Stimmung in der Würzburger FDP ist gut, versichert Spatz, der im Würzburger Stadtrat sitzt und selbst schon Mitglied des Landtages war. "Unsere Reformvorschläge kommen gut an." Ein solcher Vorschlag, den natürlich auch der Direktkandidat für den Bezirk, Marco Graulich, unterstützt, ist eine Erhaltung und Stärkung des demokratisch gewählten Bezirkstages. Dort gebe es klar definierte Aufgaben wie soziale Hilfen leisten und die Kultur in Unterfranken fördern.
Hinterfragen müsse man jedoch die Notwendigkeit der Mittelbehörde, das sei die Regierung von Unterfranken. Graulich und Spatz wollen kommunale Aufgaben der Regierung auf die Städte und Kreise verlagern, Aufgaben des Landes wie beispielsweise die Aufsicht über die Gemeinden direkt in München ansiedeln und Wirtschaftsförderung und regionale Verkehrsentwicklung dem Bezirk zuschlagen. Dann wären die Regierungen in Bayern überflüssig.
Graulich, der schon für den Würzburger Stadtrat kandidierte, nimmt seinen Wahlkampf ernst. An Info-Ständen, bei Vortragsabenden und natürlich mit der Unterstützung prominenter Politiker wie FDP-Vorsitzender Guido Westerwelle macht er liberale Politik. Für den 32-jährigen Unternehmer gibt es nach eigenen Worten noch einiges an Fleißarbeit zu leisten.
Nach den neuesten Umfragen liegt das geschätzte FDP-Ergebnis für Landtag und Bezirk bei etwa vier Prozent. Bei 4,9 Prozent, so hat Graulich errechnet, könnte ein FDP-Mitglied in den Bezirkstag einziehen. Die fehlenden 0,9 Prozent an Wählern will er mit seinem Programm und viel Beinarbeit von der liberalen Politik überzeugen.
Seine Ziele für Unterfranken hat er so formuliert: Schaffung eines mainfränkischen Verkehrsverbundes, Ausbau der regionalen Wirtschaftsförderung, keine Kürzungen bei der Jugendarbeit, Psychotherapieplätze ohne Wartelisten und einen Staatstheaterzuschuss vom Land Bayern für das Würzburger Dreispartenhaus.
Möglichst viele Parteien und Wählergemeinschaften sollten diesen Zuschuss für das Mainfranken Theater einfordern, unterstützt Spatz dieses Anliegen.
Von unserem Redaktionsmitglied Ernst Jerg