30.04.04
„Eigenverantwortung und Hilfe für Schutzbedürftige“

René Wendland aus Sulzbach ist neuer Bezirksvorsitzender der JuLis

v.l.: Sophia-Verena Trott, Marco Graulich, Johannes Wolf, René Wendland
Der geschäftsführende Bezirksvorstand

Der Bezirkskongress der Jungen Liberalen (JuLis) Unterfrankens fand am Freitagabend in Erlenbach statt und Kandidaten aus dem Landkreis Miltenberg konnten führende Po­si­ti­onen bei der Nach­wuchs­or­ga­ni­sa­tion der FDP be­set­zen.

In Abwesenheit des bisherigen Bezirksvorsitzenden Moritz Kracht aus Würzburg, der beruflich unabkömmlich war, wurde unter dem Tagungspräsidenten Steffen Scholz dem alten Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. In seinem verlesenen Rechenschaftsbericht lobte Kracht den Einsatz der JuLis bei den vergangenen Landtagswahlen, bei denen er selbst in Würzburg das drittbeste Ergebnis der Liberalen in Un­ter­fran­ken nach Miltenberg und Starnberg erzielt hatte. Der Kas­sen­be­richt des Schatzmeisters Marco Graulich (Würzburg) gipfelte in der Forderung, es müsse schnellstens eine aktuelle Mit­glie­der­lis­te der JuLis im Bezirksverband erstellt werden, um in Zukunft sauber abrechnen zu können. Der Kassenprüfer be­schei­nig­te Graulich eine makellose Kassenführung, so dass auch ihm Entlastung erteilt wurde.

Die Neuwahl des Vorstands ging jeweils ohne Ge­gen­kan­di­da­ten einstimmig, höchstens mit Enthaltung des oder der Be­trof­fe­nen, über die Bühne. Zum neuen Be­zirks­vor­sit­zen­den wurde René Wendland gewählt. Der zwanzigjährige Abiturient stammt aus Sulzbach und formulierte eine sehr pointierte Kan­di­da­ten­re­de, die mit viel Beifall bedacht wurde. „Ich bin es leid, nur als Anhänger eines bürgerlichen Lagers wahrgenommen zu wer­den“, sagte er, bevor er sich als Anhänger eines „sozial-li­be­ra­len Kurses“ bekannte. „Wir sind die einzige urliberale Partei“, lautete sein Credo. Es gehe um die „größtmögliche Freiheit des Einzelnen“, darum, die Leistungsbereitschaft zu fördern, sich aber auch energisch für die „tatsächlich Schutz­be­dürf­ti­gen“ einzusetzen. Er formulierte für die Arbeit des nächsten Jahres einige konkrete Ziele: „Die JuLis müssten noch stärker ‚kom­mu­nal­po­li­tisch verankert‘ werden und bei­spiels­wei­se auf ‚pro­gram­ma­ti­schen Wochenenden‘ konkrete inhaltliche Arbeit leisten“. Reizworte für einen „echten Liberalen“ seien bei­spiels­wei­se der Meisterzwang, der Lauschangriff, die Ras­ter­fahn­dung und die bestehenden Sperrstunden. Ein weiteres Ziel Wendlands innerhalb der bayerischen JuLis: „Wir müssen ein fränkisches Bollwerk innerhalb unseres Landesverbandes bilden.“ Erster Schritt dazu: Kopien der Frankenhymne.

Problemlos die Wahl der drei Stellvertreter – jeweils mit kon­kre­ten Aufgabenfeldern – und auch des Schatzmeisters. Diese Position nimmt auch im nächsten Jahr Marco Graulich ein, als Stellvertreter wurden gewählt Johannes Wolf aus Mil­ten­berg (Schwerpunkt: Programmatik), Alexander Brunner von Aschaf­fen­burg-Land (Organisation) und Sophia-Verena Trott aus Würzburg (Mitgliederbetreuung). Als Beisitzer wurden folgende JuLis gewählt: Joachim Klein, Andreas Eul, Kristina Georg und Markus Krebs. Mit Wendland, Wolf und Krebs sitzen nun drei JuLis aus dem Landkreis Miltenberg im Vorstand der un­ter­frän­ki­schen Jungen Liberalen.

Zwei Anträge wurden auf dem Bezirkskongress beraten und schließlich an den Vorstand weiter verwiesen: Dort wird die Ferienplanung des Kultusministeriums kritisiert und gefordert, die beiden „fehlenden Schultage“ im kommenden Schuljahr nicht an den Samstagen nachzuholen, sondern von den Som­mer­fe­ri­en abzuziehen. Den Schulen dürfe nicht der „schwar­ze Peter zugeschoben“ werden. Entschieden wurde in einem zweiten Antrag die Ausbildungsabgabe abgelehnt. Sie würde zum „Freikaufen von der Ausbildung“, zu Mit­nah­me­ef­fek­ten und zu höheren Lohnzusatzkosten führen und außerdem ein bü­ro­kra­ti­sches Ungeheuer ins Leben rufen. Man müsse sie deshalb im „Interesse der Unternehmen und der Lehr­stel­len­su­chen­den verhindern“.