27.03.01, Volksblatt Würzburg
FDP-Stadtratsfraktion will Antrag für Rücknahme der Sperrzeitregelung stellen

JuLis sammeln 4000 Unterschriften für eine Sperrzeitverkürzung

WÜRZBURG (gizo)

Ausgerechnet im "Jahr des Tourismus" zeigt sich das Tourismusland von der schlechtesten Seite, meinen die Kritiker der Sperrzeitregelung.

Die Freien Demokraten wollen deshalb auf Kommunal- und Landesebene dafür kämpfen, dass die Sperrzeit auch in Bayern an die Praxis in anderen Bundesländern angepasst wird. Dies kündigte der FDP-Stadtratsfraktionsvorsitzende Joachim Spatz am Sonntag auf einer Veranstaltung der Jungen Liberalen (JuLis) zum Abschluss ihrer Würzburger Kampagne gegen die bestehende Sperrzeitregelung an. JuLis-Vorsitzender Marco Graulich übergab dem Stadtratsfraktionsvorsitzenden die im Rahmen ihrer Kampagne "Sperrfrist ist Mist" gesammelten 4000 Unterschriften für eine Sperrzeitverkürzung.

Erneut wandte sich der FDP-Nachwuchs gegen die seit Jahresbeginn in der Stadt geltende und mit drastischen Gebührenerhöhungen verbundene Sperrzeitregelung im Gastronomiebereich und forderte deren sofortige Abschaffung. Rückendeckung bekamen die JuLis von Spatz, der versprach, einen Antrag im Stadtrat zu stellen, damit dieser Verwaltungsbeschluss zurückgenommen wird.

Spatz zeigte er sich zuversichtlich, dass ein entsprechender Antrag im Stadtrat erfolgreich sein werde. "Ich bin guter Dinge, Mitstreiter aus den anderen Stadtratsfraktionen für unser Anliegen zu finden." Schließlich sei dies ein zentrales Thema, das auch andere Stadträte direkt oder indirekt betreffe. Auch die Stadtverwaltung, da ist sich Spatz sicher, werde sich der Mehrheitsmeinung der Stadträte nicht verschließen.

Für den Kreisstellenvorsitzenden des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (BHG), Rudolf Kneucker, ist die Sperrfrist überhaupt nicht zeitgemäß. Dass ausgerechnet das Tourismusbundesland Bayern in dieser Hinsicht "rückständig" ist und seine Sperrzeit nicht zumindest von ein Uhr auf zwei Uhr verlängert, stößt auf sein Unverständnis. Kneucker forderte die Verantwortlichen dazu auf, den Gastwirten eine flexible Lösung zu ermöglichen. Gerade im "Jahr des Tourismus" halte er es für angebracht, diesbezüglich ein Zeichen zu setzen. Neben Bayern ist laut dem BHG-Kreisstellenvorsitzenden Nordrhein-Westfalen das zweite Bundesland mit dieser "unzeitgemäßen Regelung".

Über das gute Echo der Kampagne freute sich JuLis-Vorsitzender Graulich besonders. Auch wenn die zu Beginn der Aktion angestrebten 10&xnbsp;000 Unterschriften nicht erzielt werden konnten, ist er mit dem Resultat zufrieden. "4000 Unterschriften sind ein gutes Ergebnis für einen jungen Verband." Graulich dankte seinen Mitstreitern für ihre "couragierte" Mitarbeit. Auch Kneucker und Spatz zollten den JuLis für die Aktion ihren Respekt. Neben den JuLis waren knapp 50 Gastronomiebetriebe und die BHG-Kreisstelle an der Kampagne beteiligt.